Wirtschaftsflächen in der Region sichern lokale und regionale Unternehmen
Wirtschaftsflächen sind nach wie vor ein knappes Gut. Auch das Angebot in Hellweg-Sauerland ist begrenzt. Im Februar 2024 wurden die kommunalen Wirtschaftsförderungen im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis zu ihren Angeboten und der Nachfrage nach Gewerbeflächen befragt.
Die Ergebnisse der Umfrage, an der alle 26 Kommunen teilgenommen haben, geben einen Einblick in die aktuelle Gewerbeflächenentwicklung. Die Auswertung der Daten zeigt, dass sowohl die Angebotssituation als auch die Nachfrage nach Gewerbeflächen in den Kommunen verschieden ist.
Das Angebot an Wirtschaftsflächen variiert zwischen den Gemeinden. Eine beträchtliche Anzahl von Gemeinden bewertet ihr Flächenangebot als schlecht (15 von 26), während nur wenige ihr Flächenangebot mit gut oder sehr gut einstufen (4 von 26).
Weiterhin eher hohe Nachfrage
Bei der Nachfrage nach Gewerbe- und Industrieflächen zeigt die Umfrage eine ähnlich gemischte Einschätzung. Eine Mehrheit der Gemeinden (17 von 26) bewertet die aktuelle Nachfrage als eher hoch oder hoch, was weiterhin auf ein Interesse von Unternehmen an Gewerbeflächen hinweist. Dennoch gibt es auch Gemeinden, von denen die Nachfrage als gering oder eher gering eingestuft wird (9 von 26).
Zusätzlich ergab die Umfrage, dass mehrheitlich Flächen in der Größenordnung von 2.500 bis 5.000 Quadratmetern angefragt werden. Dies deutet darauf hin, dass ein Großteil der Unternehmen in der Region nach mittelgroßen Gewerbeflächen sucht, die ihren Betriebsanforderungen entsprechen.
Die Nachfrage nach Gewerbeflächen kommt aus den Branchen Logistik (14 Gemeinden), Produktion (16), Handwerk (20), Dienstleistung (11). Dies verdeutlicht, dass verschiedene Branchen Interesse an Gewerbeflächen in der Region zeigen.
Lokale und regionale Unternehmen suchen in Hellweg-Sauerland
Des Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass die nachfragenden Unternehmen mehrheitlich lokal ansässig sind (13), gefolgt von Unternehmen aus dem IHK-Bezirk (Kreis Soest und Hochsauerlandkreis) (10). Nur eine geringe Anzahl von Unternehmen hat eine überregionale Herkunft (3).
Die Umfrage ergab auch, dass aktuell 87 Flächen in der Gesamtgröße von 96 Hektar vermarktbar sind. Interessanterweise haben 17 von 24 Kommunen nur 3 oder weniger Flächen in der Vermarktung. Von diesen Kommunen können neun lediglich eine oder gar keine Fläche vermarkten. Die meisten Gemeinden (17 von 24) haben zudem eine Gesamtfläche von 2,5 Hektar oder weniger in der Vermarktung.
Die Liste der bei den Wirtschaftsförderungen nachgefragten Standortfaktoren führen mit jeweils 81 Punkten die Nähe zur Autobahn und die Grundstückspreise an. Weiterhin wurden das Fachkräfteangebot (63 Punkte) und die Breitbandanbindung (56 Punkte) als wichtige Standortfaktoren genannt. Eine zunehmende Bedeutung erlangt die (erneuerbare) Energieversorgung (22 Punkte) sowie Freizeiteinrichtungen und -angebote (15 Punkte). Weitere Standortfaktoren, wie Bahnanbindung, 5-G Abdeckung, Branchencluster, ÖPNV-Erreichbarkeit, Bildungseinrichtungen und Kulturangebot, wurden ebenfalls genannt, jedoch mit geringerer Priorität.
Verbesserung des Angebots durch Planverfahren
Im Freitextfeld wurde von einigen Wirtschaftsförderungen ein hoffnungsvolles Bild von dem zukünftigen Flächenangebot gezeichnet. Dies wird damit begründet, dass auf regionaler Ebene Planungsverfahren eingeleitet wurden. Für vier Kommunen im Hochsauerlandkreis ist eine Gewerbeflächenentwicklung vorgesehen, die bei Umsetzung das Angebot zumindest dort vergrößern und verbessern würde.
Insgesamt liefern die Ergebnisse der Umfrage wertvolle Erkenntnisse. Sie bieten eine Grundlage für weitere Analysen und können den Entscheidungsträgern dabei helfen, gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft und zur Förderung des Wirtschaftsstandortes Hellweg-Sauerland zu treffen.
Stand März 2024