Ausbildung plus Fachhochschulreife

Ausbildung statt Schule

Den Haupt- oder Realschulabschluss haben Sie in der Tasche. Doch was dann? Viele Schüler glauben, dass mit einem weiteren Schulbesuch später bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und entscheiden sich gegen eine Ausbildung und für die Fachhochschulreife. Mit Folgen: Die Wirtschaft muss länger auf ihren Fachkräftenachwuchs warten, und die jungen Menschen starten mit Verspätung ins Berufsleben. Mit einem neuen Ausbildungsmodell soll das jetzt in der Region Hellweg-Sauerland geändert werden.


Initiiert von der IHK Arnsberg und realisiert mit der Bezirksregierung, der Handwerkskammer Südwestfalen sowie den Berufskollegs im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis steht jungen Menschen ab dem Schuljahr 2013/14 die Möglichkeit offen, Ausbildung und Fachhochschulreife zu kombinieren. Das Angebot richtet sich an Auszubildende in den Metall- und Elektroberufen in Industrie und Handwerk, die die technischen Berufskollegs in Olsberg und Meschede sowie Soest und Lippstadt besuchen.


Anders als bei dem alleinigen Besuch einer weiterführenden Schule, bietet dieses Modell sowohl den Azubis als auch den Unternehmen mehr Sicherheit, aber auch mehr Flexibilität. Sollte es für den Erwerb der Fachhochschulreife nicht reichen, stehen die jungen Menschen am Ende nicht mit leeren Händen, sondern mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung da. Betriebe könnten sich zudem verstärkt als attraktive Arbeitgeber aufstellen, indem sie ihren Auszubildenden neben einer fundierten Ausbildung eine weitere schulische Qualifikation anbieten.


Der ergänzende Unterricht findet einmal in der Woche nachmittags sowie an jedem zweiten Samstag im Monat statt. Das erste Schulhalbjahr dient dabei der Orientierung. Die Schüler können normal in die Ausbildung starten und gemeinsam mit ihren Ausbildern ausloten, ob das Zusatzangebot für sie in Frage kommt. Entscheidet sich ein Schüler gegen die Fachhochschulreife, hat er mit seiner Ausbildung dennoch sehr gute berufliche Perspektiven. Immerhin kommen auf jeden Ingenieur, der in den nächsten Jahren fehlt, zehn Fachkräfte mit einer Qualifikation im gewerblich-technischen Bereich, die dringend gesucht werden. Das gilt für die Industrie ebenso wie für das Handwerk.


Das Modell sieht vor, dass die Abschlussprüfungen jeweils im Frühjahr stattfinden und damit für die Absolventen die Option besteht, bereits im folgenden Herbst ein Studium zu beginnen. Unternehmen haben also die Möglichkeit, die Auszubildenden entweder als Fachkraft zu übernehmen oder den Kontakt zum Beispiel während einer berufsbegleitenden Studium  weiter zu intensivieren. Das Modell ist also auch ein Beitrag dazu, junge Menschen in der Region zu halten. Und das wird in den nächsten Jahren zunehmend von Bedeutung sein.


Schulprogramm Hochsauerlandkreis / Kreis Soest  


kont@kt:

Bernd Wieneke
IHK Arnsberg      
Tel. 02931 878-110

wieneke@arnsberg.ihk.de


Karsten Mielke
Bezirksregierung Arnsberg
Tel. 02931 823-141

karsten.mielke@bra.nrw.de